Verhöhnung – zur Rede von Oettinger anlässlich der Trauerfeier für Filbinger

Kommentar von Michael Bannert
zur Rede von Oettinger anlässlich der Trauerfeier für Filbinger

Verhöhnung
Ein Mann wie Filbinger hätte nie ein wichtiges politisches Amt in Deutschland ausüben dürfen. Aber so war die Bundesrepublik nach 1949. Wenn er ein Funken Selbstachtung gehabt hätte, dann hätte dies ihm klar sein müssen. Wer noch in der Kriegsgefangenschaft nach NS-Recht handelt, der war kein Widerstandskämpfer, sondern wenigstens ein eilfertiger und überzeugter Mitläufer. Dafür hätte er sich ein Leben lang schämen müssen, viel Zeit hatte er ja dazu. Tat er aber nicht und das hätte Oettinger wissen müssen und bestimmt auch gewusst.
An wie vielen Todesurteilen hätte Filbinger wohl noch mitgewirkt, wenn das Dritte Reich noch länger gedauert hätte? Oder hätte er dann umso mehr Gelegenheit zum heroischen Widerstand gehabt?
Die Aussagen von Oettinger verhöhnen die wahren Widerstandskämpfer und die Opfer der NS-Diktatur. So wie die Taten Filbinger lange verfolgten, so werden Oettinger seine eigenen Worte noch lange verfolgen. Wenigstens das ist gut.
Michael Bannert (13.4.2007 12:06 Uhr)

Hertha BSC und die Deutsche Bahn

Kommentar von Michael Bannert
zu einem Leitartikel im Tagesspiegel vom 7.4.07 „Die sollten doch nur spielen“ von Stefan Hermanns
In diesem Leitartikel weist Stefan Hermanns auf die Verbindung zwischen der Deutschen Bahn und Hertha BSC hin und schließt mit der Bemerkung „ Dieter Hoeneß hat gesagt: „Die Bahn und Hertha bewegen die Menschen.“
Bei beiden aber ist stets mit Verspätungen zu rechnen.“
Deutsche Bahn und Hertha
Der Vergleich mit der Deutschen Bahn ist zutreffend. Entweder hat Hertha in der Saison von Anfang Verspätung und versucht diese dann doch noch mit aller Mühe aufzuholen und erreicht immerhin noch einigermaßen rechtzeitig den Zielbahnhof oder Hertha bleibt nach gutem Start auf halber Strecke stehen und sieht staunend zu, wie die anderen Züge vorbeifahren, aber erreicht dann doch wieder mehr oder weniger rechtzeitig als verhinderter Regionalzug den Endbahnhof. Liegt es nun an den Zugführern oder doch am Manager? Schwer zu sagen. Vielleicht liegt es einfach nur am Namen, der wie ein Fluch auf dieser Mannschaft lastet, denn über das Niveau eines Ausflugsdampfers ist diese Mannschaft leider doch zu selten hinausgekommen.
Michael Bannert (7.4.2007 13:25 Uhr)

Ehrenbürgerwürde für Wolf Biermann

28.Leserbrief an den Tagesspiegel vom 1.04.2007 (veröffentlicht)

Kommentar zu “
Leserbrief zu: Ehrenbürgerwürde für Wolf Biermann

Menschen wie Wolf Biermann haben mit ihrem Mut und ihrem Widerstand allmählich zum Untergang der DDR beigetragen. Damit haben sie dafür gesorgt,
dass in der Liste der Ehrenbürger Berlins nicht Menschen wie Markus Wolf auftauchen. Der richtige Wolf hat deshalb zu Recht stellvertretend für die vielen
Namenlosen die Ehrenbürgerschaft Berlins erhalten.