Kommentar zur Entscheidung von Horst Köhler, das Gnadengesuch von Christian Klar abzulehnen, und zur Kritik an dieser Entscheidung
Wie wären wohl die Kommentare der Neunmalklugen gewesen, wenn sich der Bundespräsident anders entschieden hätte. Dass er es sich nicht so leicht gemacht, wie einige mit ihrer Kritik, das wenigstens steht fest. Köhler hat damit dem Amt des Bundespräsidenten einen unschätzbaren Dienst erwiesen. Wer kann schon leichtfertig beurteilen, ob seine Entscheidung richtig war? Ich nicht. Gut, dass wir diesen Bundespräsidenten haben und nicht einen der vielen Schwätzer, welcher politischen Couleur auch immer.
Verhöhnung – zur Rede von Oettinger anlässlich der Trauerfeier für Filbinger
Kommentar von Michael Bannert
zur Rede von Oettinger anlässlich der Trauerfeier für Filbinger
Verhöhnung
Ein Mann wie Filbinger hätte nie ein wichtiges politisches Amt in Deutschland ausüben dürfen. Aber so war die Bundesrepublik nach 1949. Wenn er ein Funken Selbstachtung gehabt hätte, dann hätte dies ihm klar sein müssen. Wer noch in der Kriegsgefangenschaft nach NS-Recht handelt, der war kein Widerstandskämpfer, sondern wenigstens ein eilfertiger und überzeugter Mitläufer. Dafür hätte er sich ein Leben lang schämen müssen, viel Zeit hatte er ja dazu. Tat er aber nicht und das hätte Oettinger wissen müssen und bestimmt auch gewusst.
An wie vielen Todesurteilen hätte Filbinger wohl noch mitgewirkt, wenn das Dritte Reich noch länger gedauert hätte? Oder hätte er dann umso mehr Gelegenheit zum heroischen Widerstand gehabt?
Die Aussagen von Oettinger verhöhnen die wahren Widerstandskämpfer und die Opfer der NS-Diktatur. So wie die Taten Filbinger lange verfolgten, so werden Oettinger seine eigenen Worte noch lange verfolgen. Wenigstens das ist gut.
Michael Bannert (13.4.2007 12:06 Uhr)
Das Grundgesetz, Horst Köhler und Christian Klar
Kommentar zu einem Artikel im Tagesspiegel vom 3.3.07 „Keine Gnade für Horst Köhler“
Das Grundgesetz
Bestimmt keine leichte Entscheidung für den Bundespräsidenten, der qua Amt Schaden vom deutschen Volk abwenden soll. Bei den vielen politischen Wirrköpfen von links und rechts, die auch frei rumlaufen, kommt es auf einen mehr oder weniger auch nicht an. Allerdings ist dieser eine ein besonderer. Ich möchte Köhler nicht noch einen weiteren Ratschlag geben, ich hoffe nur, dass er wie bei vielen anderen Entscheidungen auch in diesem Fall richtig entscheiden wird, und das im Sinne des Grundgesetzes, das für alle gilt, auch für Christian Klar, selbst wenn viele dies nicht wahrhaben wollen. Also für einen Mann, der dieses Grundgesetz und dessen humanistischen Grundgedanken nicht nur mit Füßen getreten hat und damit viel Leid verursacht hat.
Wir können nicht mehr machen, als dem Bundespräsidenten den Rücken zu stärken, egal welche Entscheidung er fällt. Dies wäre auch im Sinne des Grundgesetzes.
Michael Bannert (3.3.2007 10:24 Uhr)
Heuchelei – Klaus Böger wurde nicht mehr für das Amt des Schulsenators nominiert.
November 2006
Thema: Klaus Böger wurde nicht mehr für das Amt des Schulsenators nominiert.
Heuchelei
Wenn jetzt Lehrerverbände Böger gute Noten erteilen sollten, dann wäre das pure Heuchelei. Besonders die in Jahren ergrauten Alt-68er der GEW haben in keiner Weise versucht, die notwendigen Reformen konstruktiv zu begleiten, sondern haben bei jeder Gelegenheit Böger Knüppel zwischen die Beine geschmissen. Alles gipfelte dann in dem an geistiger Einfallslosigkeit nicht mehr zu übertreffenden Spruch: Böger ist ein Betröger.
Schade nur, dass diese Gruppen sich durch den Abgang Bögers möglicherweise bestätigt fühlen könnten.
18.11.2006