22. Schüler fordern und fördern – Die Schule als Jammertal

22. Leserbrief an den Tagesspiegel vom 12.12.2004 (veröffentlicht)

Schüler fordern und fördern „Die Schule als Jammertal“ vom 8. Dezember 2004

Ein Zusammenhang wird immer geflissentlich übersehen bzw. falsch gedeutet, nämlich der zwischen Bildung und Sozialstaat. Schüler meines Leistungskurses „Politische Weltkunde“ haben es auf den Punkt gebracht: Je dichter das soziale Netz geknüpft ist, desto geringer das Bewusstsein und die Bereitschaft, sich um Bildung zu bemühen. Erst wenn Bildung auch von bildungsfernen Schichten wieder als wichtig für das eigene Leben und das ihrer Kinder erkannt wird, wird sich auch das Klima an den Schulen verbessern und in der Folge auch die Ergebnisse bei den PISA-Studien. Eltern und Schüler müssen stärker in die Pflicht genommen werden, auch durch Abbau des überfürsorglichen Wohlfahrtsstaates.

Michael Bannert, Lehrer an der Gabriele-von-Bülow-Oberschule, Berlin-Hermsdorf

15. Kommentar von Giovanni di Lorenzo vom 4.2.03

15. Leserbrief an den Tagesspiegel vom 5.2.2003 (nicht veröffentlicht)

Thema: Kommentar von Giovanni di Lorenzo vom 4.2.03

Schröder hat in der Tat keine Wahl mehr. Ob er das verstanden hat? Äußerungen aus der SPD und den Gewerkschaften zeigen allerdings diesbezüglich völliges Unverständnis. Man meint immer noch, notwendige Reformen verschieben oder wenigstens verwässern zu können. Solange Schröder bereit ist, weiterhin auf diese Strukturkonservativen in den eigenen Reihen Rücksicht zu nehmen, solange wird die Wurstelei weitergehen; mit der Folge, dass die Arbeitsämter und auch die Wähler ihm eine bittere Quittung nach der anderen präsentieren werden. Sollte er allerdings seinen Genossen klarmachen, dass unsere Wirtschaft nicht unter zu viel Sozialabbau, sondern unter zu wenig Umbau des Sozialstaates leidet, könnte er beweisen, dass er doch noch nicht verbraucht ist und eigentlich schon immer mehr wollte, als nur einmal Bundeskanzler zu sein.